Liebe Freunde und Freundinnen der Digiges,
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*Aus der Krise lernen: Digitale Zivilgesellschaft stärken! *
Gemeinsam mit einigen anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen,
die sich für eine unabhängige digitale Infrastruktur und freien Zugang
zu Wissen einsetzen, haben wir Empfehlungen verfasst. Gerne können
weitere Organisationen mitzeichnen.
https://digitalezivilgesellschaft.org/
Kontakt: hello(a)superrr.net
Die Pressemitteilung geht mit Sperrfrist Mittwoch, 1. April 2020, raus.
(siehe Anhang)
Mittwoch, 01. April 2020. Als zivilgesellschaftliche Organisationen, die
sich für eine unabhängi-
ge digitale Infrastruktur und freien Zugang zu Wissen einsetzen, fordern
wir: „Der Aufbau eines
gemeinwohlorientierten digitalen Ökosystems muss endlich politische
Priorität bekommen!“
In Krisensituationen zeigt sich die Bedeutung von unabhängigen und
belastbaren digitalen
Infrastrukturen, die es Menschen, Organisationen und Firmen ermöglichen,
ihren alltäglichen
Aufgaben nachzukommen. Von den Umstellungen zur Eindämmung von Covid-19
haben bislang
vor allem die großen Technologiekonzerne profitiert: Die Verlagerung des
Lebens in die digita-
le Sphäre beschert ihnen größere Marktanteile, Nutzungszahlen und
Datensammlungen. Um in
Krisenzeiten nicht von ihnen abhängig zu sein, braucht es ein aktives
digitales Ökosystem, das
echte Wahlmöglichkeiten bietet. ...
--
Dr. Elke Steven
Geschäftsführerin Digitale Gesellschaft e.V.
Groninger Straße 7
13347 Berlin
digitalegesellschaft.de
@digiges
030 450 840 17
------------------
Der Kampf für digitale Grundrechte ist nicht umsonst! Unterstütze uns mit einer Spende oder werde Fördermitglied!
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Liebe Freundinnen und Freunde der Digiges,
wir engagieren uns seit Anfang 2019 gegen die Pläne der EU,
verpflichtende Uploadfilter gegen als terroristisch qualifizierte
Inhalte einzuführen. Letzten Freitag haben wir gemeinsam mit European
Digital Rights und weiteren Organisationen die Mitgliedstaaten der EU in
einem offenen Brief aufgefordert, den Grundrechtsschutz in der
Verordnung sicherzustellen.
Lest unten unsere Pressemitteilung. Auf unserer Website findet ihr auch
eine Übersetzung des Briefs sowie eine Vielzahl weiterführender Texte
und Videos zum Thema.
Viele Grüße aus der ins Home Office verlegten Geschäftsstelle,
Elisabeth
Pressemitteilung: Offener Brief: Keine Uploadfilter gegen Terror
In einem offenen Brief hat die Digitale Gesellschaft e.V. gemeinsam mit
European Digital Rights (EDRi) und elf weiteren europäischen
Organisationen den Rat der Europäischen Union aufgefordert, keine
verpflichtenden Uploadfilter gegen als terroristisch klassifizierte
Inhalte einzuführen.
Die europäische Union arbeitet bereits seit 2018 an einer Verordnung zur
Verhinderung der Verbreitung terroristischer Online-Inhalte, die es
Behörden ermöglichen soll, Plattformen zur Löschung von Postings binnen
einer Stunde zu verpflichten. Daneben wird eine Verpflichtung zu
sogenannten proaktiven Maßnahmen diskutiert. Dahinter verbergen sich
technische Filtersysteme, die terroristische Inhalte erkennen sollen.
Nachdem das Parlament im Frühling 2019 eine Version des
Verordnungstextes beschloss, die aus grundrechtlicher Sicht wesentliche
Verbesserungen enthielt, finden seit Herbst die Trilogverhandlungen
zwischen Rat, Kommission und Parlament über den Text statt.
Uploadfilter sind extrem fehleranfällig und haben in der Vergangenheit
bereits zur Löschung von Beweismaterial zu Kriegsverbrechen oder
journalistischen Beiträgen geführt. Zudem besteht die Befürchtung, dass
sie zur Löschung von politisch unerwünschten Beiträgen verwendet werden
können. „Die Entscheidung, welcher Inhalte als terroristisch zu
klassifizieren ist und welcher nicht, ist oft bei weitem nicht so klar,
wie auf den ersten Blick vermutet werden könnte. Die Automatisierung
dieser Einschätzung sollte auf keinen Fall gesetzlich oder behördlich
angeordnet werden.“
Außerdem fordern die Organisationen, dass die EU-Staaten nur
eingeschränkt grenzüberschreitende Löschungen anordnen dürfen und die
neuen Befugnisse von unabhängigen Stellen ausgeübt werden. Dies ist
nötig, um einen Missbrauch zu vermeiden. „Wir befürchten konkret, dass
Regierungen sonst ihre Weisungsbefugnis nutzen könnten, um das
Verschwinden politisch unliebsamer Beiträge anzuordnen,“ erklärt
Elisabeth Niekrenz, politische Referentin der Digitalen Gesellschaft
e.V. Die vom Parlament vorgesehenen Ausnahmen für journalistisches,
künstlerisches, pädagogisches Material und solches, das zu
Forschungszwecken hochgeladen wurden, müssen erhalten bleiben.
Zum Volltext des Briefs auf der Website von EDRi:
(html)
https://edri.org/open-letter-civil-society-urges-member-states-to-respect-t…
(pdf)
https://edri.org/wp-content/uploads/2020/03/Final-PDF-Letter-TERREG2.pdf
Zur Übersetzung der Digitalen Gesellschaft e.V.:
https://digitalegesellschaft.de/2020/03/offener-brief-keine-uploadfilter-ge…
Die Digitale Gesellschaft informiert seit 2019 in Texten und Vorträgen
über das Gesetzgebungsverfahren und die Kritik an den Entwürfen:
Überblick: https://digitalegesellschaft.de/mitmachen/terrorfilter/
Vortrag re:publica 2019: Terrorfilter?! Die geplanten
EU-Terror-Content-Verordnung
Blogbeitrag: Terror Content Regulation: Die Vorschläge von Kommission
und LIBE-Ausschuss im Überblick
Link zu dieser Pressemitteilung:
https://digitalegesellschaft.de/2020/03/pressemitteilung-offener-brief-kein…
Pressekontakt:
Elisabeth Niekrenz
elisabeth.niekrenz(a)digitalegesellschaft.de
Digitale Gesellschaft e.V.
Groninger Straße 7
13347 Berlin
--
Digitale Gesellschaft e.V.
Groninger Straße 7
13347 Berlin
Tel.: 030/450 840 18
presse(a)digitalegesellschaft.de
--
Elisabeth Niekrenz
Politische Referentin
Digitale Gesellschaft e.V.
Groninger Straße 7
13347 Berlin
digitalegesellschaft.de
@digiges
030 450 840 18
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Liebe Freunde und Freundinnen der Digiges,
heute haben wir gemeinsam mit elf europäischen Organisationen einen
Brief an die Datenschutzbehörden des jeweiligen Landes gesandt. Wir
appellieren an die Datenschutzaufsichtsbehörden, auf der Grundlage einer
umfassenden Analyse mit dem Titel „Out of Control“ (Außer Kontrolle) -
durchgeführt vom Norwegischen Verbraucherrat (Norwegian Consumer Council
– NCC) und der österreichischen Organisation für digitale Rechte noyb -
gegen App-Betreiber vorzugehen, die ohne wirksame Einwilligung der
Nutzenden hochsensible Daten erheben und für Werbezwecke nutzen.
Presse:
https://digitalegesellschaft.de/2020/03/europaeische-menschenrechts-und-dig…
Brief an die Datenschutzbehörden:
https://digitalegesellschaft.de/2020/03/die-industrie-fuer-digitale-werbung…
Grundlegende Informationen:
https://www.liberties.eu/en/news/7-eu-countries-warn-about-unlawful-data-ex…
herzliche Grüße
Elke
Europäische Menschenrechts- und Digitalrechtsorganisationen warnen
vor illegalen Online-Werbemethoden durch Apps
04. März 2020, Berlin – Auf Einladung der Civil Liberties Union for
Europe (Liberties.eu) haben elf Menschenrechts- und
Digitalrechtsorganisationen in sieben EU-Ländern die Datenschutzbehörden
in ihren Ländern aufgefordert, Verstöße gegen die europäische
Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) durch Smartphone-Apps wie z. B.
Grindr, Tinder und OkCupid zu untersuchen. In Deutschland appellieren
die Digitale Gesellschaft, Digitalcourage, die Deutsche Vereinigung für
Datenschutz und das Netzwerk Datenschutzexpertise an die
Datenschutzaufsichtsbehörden, auf der Grundlage einer umfassenden
Analyse (i) mit dem Titel „Out of Control“ (Außer Kontrolle) gegen
App-Betreiber vorzugehen, die ohne wirksame Einwilligung der Nutzenden
hochsensible Daten erheben und für Werbezwecke nutzen. An der Kampagne
sind weitere Nicht-Regierungsorganisationen aus Kroatien, Italien,
Ungarn, Slowenien, Spanien und Schweden beteiligt. Die Analyse wurde vom
Norwegischen Verbraucherrat (Norwegian Consumer Council – NCC) und der
österreichischen Organisation für digitale Rechte noyb (ii) durchgeführt.
Die in der Analyse untersuchten Mobil-Apps, darunter Dating- und
Menstruationszyklus-Apps, leiten die sensiblen Informationen ihrer
Nutzerinnen und Nutzer über deren genauen Standort, sexuelle
Orientierung, religiöse und politische Überzeugungen und viele weitere
persönliche Informationen an zahlreiche Drittfirmen in einem
intransparenten Werbetechnologie-Ökosystem weiter. So verteilt die
weltweit verbreitete Dating-App Grindr (iii) die Nutzungsdaten, etwa
auch die aktuellen Lokalisierungsangaben, an mehr als ein Dutzend
weiterer Unternehmen. Die Dating-App OkCupid listet über 300 Werbe- und
Analyse-„Partner“.
Friedemann Ebelt von Digitalcourage: „Smartphone-Nutzer haben regelmäßig
keine Chance, sich vor den Folgen der Datenausbeutung und der massiven
kommerziellen Überwachung zu schützen. Diese Folgen können für den
Einzelnen gravierend sein bis hin zu einer Gefährdung von Leib und
Leben. Die hochsensitiven Persönlichkeitsprofile haben das Potenzial,
die privaten Freiheiten in unserer Gesellschaft zu untergraben“.
Elke Steven von der Digitalen Gesellsc
Presse:
https://digitalegesellschaft.de/2020/03/europaeische-menschenrechts-und-dig…
Brief an die Datenschutzbehörden:
https://digitalegesellschaft.de/2020/03/die-industrie-fuer-digitale-werbung…
Grundlegende Informationen:
https://www.liberties.eu/en/news/7-eu-countries-warn-about-unlawful-data-ex…
haft: „Die Daten der App-Nutzenden werden unter Verletzung der Regeln
der Datenschutz-Grundverordnung verarbeitet. Die eingeholten
Zustimmungen zur Auswertung sind absolut intransparent und verstoßen
zudem gegen nationales und europäisches Verbraucherrecht.“
Frank Spaeing, Vorsitzender der Deutschen Vereinigung für Datenschutz:
„Die europäischen Datenschutzbehörden müssen dringend schneller und
effektiver zusammenarbeiten, um den täglich millionenfach stattfindenden
Rechtsbruch zu ahnden und zu beenden. Dafür müssen sie besser als bisher
ausgestattet werden.“
Thilo Weichert vom Netzwerk Datenschutzexpertise: „Der augenblickliche
Zustand ist nur schwer zu ertragen: Kleinere Verstöße werden derzeit
schon wirksam verfolgt. Doch bei den oft dramatischen Verletzungen des
Datenschutzes durch internationale Internet-Unternehmen muss sich die
Wirksamkeit der DSGVO erst noch erweisen. In dieser Auseinandersetzung
gegen die Daten-Goliaths benötigen die Aufsichtsbehörden die
Unterstützung der Öffentlichkeit, der Verbraucherschützer und der Politik.“
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Kampagne
#StopSpyingOnUs (iv).
Detaillierte Informationen zum Real Time Bidding, welches in der Analyse
„Out of Control“ eine Rolle spielt, können Sie dem DANA-Sonderheft
3-2019 (v) entnehmen.
Für weitere Einzelheiten über die Kampagne wenden Sie sich bitte an:
• Friedemann Ebelt, friedemann.ebelt(a)digitalcourage.de
• Frank Spaeing, spaeing(a)datenschutzverein.de
• Elke Steven, elke.steven(a)digitalegesellschaft.de
• Thilo Weichert, weichert(a)netzwerk-datenschutzexpertise.de
Für Fragen zu den Organisationen in den anderen europäischen Staaten
wenden Sie sich an:
• Orsolya Reich, o.reich(a)liberties.eu
Fußnoten:
(i) Siehe
https://fil.forbrukerradet.no/wp-content/uploads/2020/01/2020-01-14-out-of-…
(ii) Siehe https://noyb.eu/out-of-control/?lang=de
(iii) Grindr bezeichnet sich selbst als das weltgrößte soziale Netzwerk
für schwule, queere, bi- und transsexuelle Menschen, mit der sich
Menschen in der näheren Umgebung lokalisieren und kontaktieren können.
Siehe https://www.grindr.com/
(iv) Siehe
https://www.liberties.eu/de/campaigns/stopspyingonus-fixad-tech-kampagne/307
(v) Siehe
https://www.datenschutzverein.de/wp-content/uploads/2019/09/DANA_19_3_Sonde…
Presse:
https://digitalegesellschaft.de/2020/03/europaeische-menschenrechts-und-dig…
Brief an die Datenschutzbehörden:
https://digitalegesellschaft.de/2020/03/die-industrie-fuer-digitale-werbung…
Grundlegende Informationen:
https://www.liberties.eu/en/news/7-eu-countries-warn-about-unlawful-data-ex…
--
Dr. Elke Steven
Geschäftsführerin Digitale Gesellschaft e.V.
Groninger Straße 7
13347 Berlin
digitalegesellschaft.de
@digiges
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